Al Lago oder der wahre Grund, warum die Italiener keine bemannte Raumfahrt betreiben

Wir haben die unfreiwillige Komik des Alltages für einige Tage verlassen und sind ausnahmsweise nach Italien gereist. Mal ganz im Ernst, denn hier stellen die Komiker mittlerweile die Regierung. Aber auch sonst ist der kleine Italiener an sich für Scherze meist gern zu haben. Wir sind Südende des Lago Maggiore in Arona angekommen und der omnipräsente Hotelier Roberto ist hier einfach großartig.

Erstens ist er Konditor und das Frühstück dementsprechend boshaft lecker, zweitens ist er ein äusserst engagierter Handwerker drittens ständig zu Scherzen aufgelegt. Und exakt hier schließt sich der Kreis, denn die letzten beiden Eigenschaften Roberto‘s verbinden sich zu einer geradezu unheimlichen Allianz. Echte Handwerker sind zuweilen die wahren Könige der unfreiwilligen Komik.

Roberto jedenfalls hatte gestern eine kaputte Klimaanlage und war wirklich sehr unglücklich darüber. Heute Morgen war dann unser Bad etwas unter Wasser. Die Handtuch-Heizung (!) war auf ca. +1 Grad herunter gekühlt und das Kondenswasser lief nur so herunter. Ich gebe 10 Punkte für die alternative Nutzung der Heizung als Kühlelement aber wegen des dezent überschwemmten Bades gibt es einen klitzekleinen Punktabzug in der B-Note.

Beim Frühstück heute morgen lief dann auch die Klimaanlage wieder volle Pulle und Roberto war mächtig stolz auf seine Reparatur. Er sei kein Ingenieur aber wäre schon gern Atomphysiker geworden. Ich bete zu Gott, dass ich diesen Satz nur wegen meines mangelnden Sprachverständnisses im Italienischen so verstanden habe, denn ich fürchte mich sonst vor weiteren Reparaturen.

Wir sind wirklich sehr gerne bei Roberto zu Gast aber trotzdem sehr froh darüber, dass die Italiener das mit der bemannten Raumfahrt noch ein wenig verschieben.

Das Wetter hier ist übrigens sehr bescheiden, der Lago dagegen wirklich schön. Gestern sind wir nach 12 Stunden im Auto auf dem Weg zum Abendessen auf einem Street-Food-Festival versackt.

Heute waren wir schwer aktiv und sind mit dem Schiff in den Borromäischen Golf des Lago Maggiore zu den Borromäischen Inseln und dem Palazzo Borromeo gefahren. Palazzo, Barockgarten und die im Garten lebenden Pfauen sind echt ein

Fazit: „al lago“ war trotz überwiegend miesem Wetter eine gute Idee, denn so richtig humorlos böse regnet es heuer nur im Norden des Sees bei den Schweizern.

Liebe Grüße aus bella Italia,

Patrick und Bernadette

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