Wir sind weiter gereist und befinden uns nun in den Ausläufern der Westalpen, nahe dem Berg Monviso. Den Arsch der Welt haben wir auch hier nicht gefunden, wohl aber die Quelle des Po. Der Po ist dieser mächtige Fluss, auf den die kleinen Italiener so mächtig stolz sind. Hier oben ist der Fluss zwar noch ein verhältnismäßig kleines Rinnsal, macht aber schon mächtig Lärm. Ist eben eine richtige Italiener der Po (grammatikalisch tolerant sein Du musst).
Diesmal waren wir beide extremst gut vorbereitet: Wanderführer gekauft und gelesen (!), GPS Daten der geplanten Wanderung geladen, App installiert und damit umgehen gelernt und dann los. Mit großem Vergnügen erwartete ich den Moment, in dem ich nach einem kurzen Blick auf mein schlaues Telefon der Welt (also im wesentlichen meiner Frau) erklären durfte, wo es im Leben denn so lang geht. Jawohl! Und dann? Nix mit Schlaumeiern, es kam natürlich alles anders. Erst war die Straße gesperrt, so dass wir nicht an (!) der Quelle des Po sondern zu (!) der Quelle des Po wandern mussten. Unterschied: eine deutliche Höhendifferenz und für uns auch in der Kombi ernsthafte Distanz.
Nach ausgiebigem Genöle meinerseits über fehlendes Kartenmaterial und fehlende GPS Daten sind wir also dorthin gewandert, wo wir nur hatten parken wollen. Dann endlich auf der ursprünglich geplanten und so trefflich vorbereiteten Wanderung war diese plötzlich durch den Schnee einer noch nicht weggeschmolzenen Lawine versperrt.
Wie jetzt?
Im Juni?
Blöde Natur!
Da mir die Wanderung zur Wanderung aber eigentlich schon gereicht hatte, war somit alles gut. Habe also ein wenig „wie Schade“ geheuchelt und frohgemut den Abstieg begonnen.
Liebe Grüße,
Patrick und Benadette
P.S. Dafür hab ich gelernt, wie man bei den anderen Wanderern mächtig Eindruck schinden kann. Im Sommer einfach ein paar Schier auf den Rucksack schnallen und schon gucken alle voll ehrfürchtig. Diesen genialen Trick wende ich todsicher im August im Harz oder an der Ostsee an.