Orta San Giulio? Autobahn bis Göttingen West, then ask!
01 / 2016 / Italien / Ortasee / Orta San Giulio
Nach einer Geburtstagsfeier Samstag nachts um 1 Uhr vom Weissenhäuser Strand aus mit dem Auto nach Italien zu starten, klingt wahrlich nach einer Schnappsidee. Sind dann aber auch nur bis Göttingen West gekommen und haben doch einige Stunden in einem lustigen Familienzimmer an der Autobahn gepennt. Am Sonntag haben wir dann unsere Windschutzscheibe mit diversen Vignetten vollgepflastert und den üblichen Regen in der Schweiz durchfahren, um schlussendlich am Südende des Comer Sees Station zu machen. Wir dachten beide, wir wären schon mal in Como gewesen, wurden dann aber extrem positiv überrascht.
Eigentlich wollen wir nur nich in der Schweiz übernachten (mit lustigen Hirschen bemalte Wände hatten wir eh schon in Göttingen West erlebt) und Como liegt eben direkt hinter der Schweizer Regengrenze. Diesmal entdeckten wir goldenen 3D Mövenskulpturen in unserem Hotelzimmer, die über unserem Bett an der Wand kreisten. Mit Burrata, Wein und Grappa haben wir unsere Ankunft in Italien begossen, festgestellt dass bärtige weinauschenkende Hipster Como erobert haben, wobei nach 2 Promille das durchaus wohlmeinende Design des Hotelzimmers etwas in den Hintergrund gerückt ist. Is aber schön da, auch nüchtern betrachtet:
Da der Comer See tatsächlich kurz vor dem Überlaufen in die Stadt schien, sind wir dann weiter nach Giulio San Orta am Ortasee. Zwar wimmelt es hier von schimmliger und barocker Bausubstanz, aber gerade das macht den Reiz dieses Ortes aus. Tagsüber drängeln sich zwar einige Reisegruppen durch die engen, überwiegend autofreien Gassen, abends haben wir den Ort fast für uns.
Während man sich in Hamburg aufgeregt daran übt, Gewitter und Tornados zu unterscheiden, gehen wir am See spazieren, shoppen im Alessi Werksverkauf und spielen Bergziegengolf und beschließen, dass das Hiersein dem Dasein einen wunderbaren Aspekt hinzufügt.
Viele Grüße, Pat